Genau dieser Fragestellung geht die neueste Auswertung des Gemeinsamen Gutachterausschusses bei der Stadt Calw nach. Hierbei wurden die vom Gutachterausschuss ausgewerteten Kaufverträge im Zeitverlauf 2021 bis 2023 etwas genauer unter die Lupe genommen.
Auffällig ist zunächst der deutliche Rückgang der Anzahl der Kaufverträge von 1.762 in 2021 auf 1.391 (-371 bzw. rd. -21,0 % und schließlich auf 1.220 (-171 bzw. rd. -12,3 %) in 2023. Allerdings hat sich der Geldumsatz nicht im gleichen Verhältnis entwickelt. Während dieser von 2021 zu 2022 lediglich um rd. 6,9 % zurückgegangen ist, was im Ergebnis für weiter steigende Preise in 2022 gesprochen hat, ist der Geldumsatz in 2023 um fast ein Viertel (rd. 23 %) zurückgegangen. Somit konnte erstmal im Jahr 2023 ein signifikanter Preisrückgang durch den Gutachterausschuss festgestellt werden.
Werden die Kaufverträge auf Quartalsebene betrachtet, so kann das zweite und dritte Quartal 2023 mit einem Geldumsatz von jeweils rd. 62 Millionen Euro bei etwa 310 Kaufverträgen möglicherweise als Talsohle angesehen werden. Denn zumindest im vierten Quartal 2023 ist der Geldumsatz wieder spürbar angestiegen (rd. +22,6 %), obwohl die Anzahl der Kaufverträge nahezu gleichgeblieben ist (rd. +4,2 %).
Ob tatsächlich von einer Trendwende gesprochen werden kann, lässt ich erfahrungsgemäß erst im zweiten oder dritten Quartal 2024 feststellen. Denn das erste Quartal eines jeden Jahres ist typischerweise eher unterdurchschnittlich.
Interessant ist allerdings auch die Betrachtung der unterschiedlichen Teilmärkte, hierbei insbesondere für Wohnungseigentum und für unbebaute Grundstücke. Denn hier lassen sich bei den Preisen gegenläufige Entwicklungen feststellen. So stieg der Durchschnittspreis einer Eigentumswohnung von rd. 199.000 € in 2021 auf knapp 210.000 € in 2022. Dann fiel er allerdings recht deutlich in 2023 auf rd. 177.000 €.
Bei Bauplätzen konnte eine Talsohle in 2022 festgestellt werden. In diesem Jahr kostete der Durchschnittsbauplatz rd. 135.000 € (167.000 € in 2021). So preiswert war es in 2023 nicht mehr. Der Erwerb eines Bauplatzes schlug im vergangenen Jahr bereits wieder mit etwa 155.000 € zu buche.