Der Tagespresse können derzeit regelmäßig neue Hiobsbotschaften über die Immobilien- und Baubranche entnommen werden. Erste Bauträger haben bereits Insolvenz anmelden müssen. Die europäische Zentralbank hat den Leitzins in der vergangen Woche um 25 Basispunkte auf nunmehr 4,5 % angehoben und damit die Finanzierungskosten weiter verteuert. Doch wie wirkt sich dies aktuell auf unseren regionalen Immobilienmarkt aus?

Seit dem 4. Quartal 2021 sind die tatsächlichen Abschlusszahlen, also notarielle Kaufverträge stetig rückläufig. Zu beachten ist, dass das 3. Quartal 2023 zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung noch nicht abgeschlossen war und daher die Anzahl von 120 Kaufverträgen sicherlich noch steigen wird. Es ist allerdings davon auszugehen, dass das Niveau von mehr als 200 Kaufverträgen aus den Vorquartalen nicht erreicht wird.

Zur ständigen Marktbeobachtung setzt der Gutachterausschuss eine Software ein, die die aktuellen Immobilienangebote in den einschlägigen Internetportalen und den Tageszeitungen trackt. Hierdurch wissen wir sehr genau welche Immobilien wie lange am Markt angeboten wurden. 

Während in der Hochphase des Immobilienbooms Häuser und Wohnungen oftmals gar nicht oder nur sehr kurz inseriert werden mussten, hat sich nun eine klare Trendwende abgezeichnet. Sowohl die durchschnittliche Angebotsdauer als auch die Anzahl der Angebote sind deutlich gestiegen.

Ein vergleichbares Bild ergibt sich auch bei den Häusern: Die Vermarktungsdauer hat sich fast vervierfacht, während sich die Anzahl der angebotenen Häuser massiv erhöht hat. Bei Grafiken verdeutlichen die Abschlussschwierigkeiten im aktuellen Marktumfeld, welche sich in den tatsächlichen dem Gutachterausschuss vorliegenden Kaufvertragszahlen widerspiegelt.

Auch das Marktumfeld im Neubaubereich weist große Ähnlichkeiten auf: deutlich längere Angebotsdauer bei einer deutlich gestiegenen Anzahl von Angeboten.

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